Wisdom Junior School

Liebe Freunde,

wie bekannt, war ich im April in Kenia und habe unser Projekt der Wisdom Junior School vor Ort begleitet. Mit Hilfe eines grossen Spenders, Paolo Ruggeri, Präsident der Organisation „Progetto Lucy Smile odv“ konnten wir mit den Arbeiten für das vierte Klassenzimmer, einen Brunnen, die Toiletten und die Umzäumung des Schulgeländes, beginnen.

Tom, unsere gute Seele in Kenia, hat das Projekt geleitet. Ohne seine Hilfe wäre all das nicht möglich. Mit Tom haben wir einen Freund und Helfer gefunden, dem wir voll vertrauen können, was in Afrika nicht so selbstverständlich ist.

In Kenia angekommen haben wir begonnen die Arbeiten zu organisieren, Material zu kaufen, Arbeiter einzustellen und den zeitlichen Ablauf zu planen. In Afrika läuft alles etwas anders als in Europa und das „pole pole“ (langsam, langsam) bereitet immer wieder Schwierigkeiten, die ich gelernt habe zu verstehen, und damit umzugehen.

Es war ein intensiver und arbeitsreicher Monat, in dem ich mich nicht nur um unser Projekt gekümmert habe, sondern auch um das Kinderheim Lea Mwana der Organisation Progetto Lucy Smile odv, bei der ich ebenfalls aktives Mitglied bin.

Geplant war bei meiner Abreise das vierte Klassenzimmer fertig gestellt und das ganze Schulgebäude gestrichen zu haben. Der Brunnen sollte fertig sein und somit die Toiletten funktionieren. So war es aber leider nicht, weswegen Tom nach meiner Abreise noch eine grosse Aufgabe vor sich hatte. Die grösste Aufgabe war der Brunnen, der bis zu meiner Abreise noch kein Wasser gab. Ich habe täglich mit Tom telefoniert, um zu hören, ob wir Wasser haben, aber bis vor einer Woche ward kein Wasser gesehen. Wir hatten schon Angst, dass die wochenlangen Grabungen von Hand kein Ergebnis bringen würde und alles umsonst war…und dann letzten Sonntag kam endlich die gute Nachricht: WASSER!!!!!

Damit ist aber noch nicht alles getan, es müssen die Toiletten angeschlossen, die Umzäumung der Schule noch fertig gestellt und die Schuleinrichtung gefertigt werden.

Es gibt noch viel zu tun! Packen wir es an und hoffen wir dass die Spendengelder ausreichen…

Was noch zu erzählen ist, ist die Initiative von Agnes, der Schulleiterin. Agnes hat sich für einen Kurs zur Unterrichtung von erwachsenen Analphabeten eingeschrieben. Mit dieser Ausbildung kann Sie den vielen Erwachsenen in Jimba, die weder lesen noch schreiben können helfen. Jeden Nachmittag um 16,00 Uhr, nachdem die Schulkinder nach Hause gegangen sind, wird der Unterricht für die Erwachsenen stattfinden. Um Agnes in dieser wunderbaren Angelegenheit zu helfen, haben wir uns angeboten den Kurs zu bezahlen, da Agnes den Unterricht für Erwachsene umsonst macht und nur wenige Kosten vom Staat zurückerstattet bekommt.

All das macht mich glücklich, da ich im Dorf Jimba eine Familie sehe, die zusammenhält und in der sich jeder um den andern kümmert.

Agnes, die Schulleiterin, die die Schulgebühren, die sowieso schon sehr gering sind, immer von der finanziellen Situation der Familien abhängig macht. Sie lebt nach dem Motto: wer nicht bezahlen kann hilft anderweilig mit, mit Gartenarbeiten, Kinderbetreuung, kochen und allem was für den Schulbetrieb notwendig ist.

Tom, der uns die Schule vorgestellt hat, als es noch zwei baufällige Hütten waren, unterstützt unsere Arbeiten und versucht immer noch den letzten Cent zu sparen. Letztes Beispiel ist die Schuleinrichtung, es fehlen 4 Pulte, 10 Schulbänke und 4 Regale in den Klassenzimmern. Das Einfachste wäre gewesen in ein Möbelgeschäft zu gehen und alles zu bestellen, aber nein…Tom kauft einen Baum, bringt diesen zum Schreiner und lässt die Möbel anfertigen, was so ungefähr die Hälfte kostet!

Wir haben Glück gehabt Agnes und Tom zu treffen und mit ihnen all das zu realisieren. Das ist leider nicht immer so und man hört so oft von schrecklichen Dingen…wir haben es geschafft und werden weiterhin dran bleiben, mit direkten Hilfen Dank Eurer Spenden!